Kollektives Gedächtnis

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Kontakt:

    

Manfred Schulz
Gymnasium Lohbrügge
Binnenfeldredder 5
21031 Hamburg
e-Mail: md.schulz@t-online.de

Ute Ising
BegegnungsCentrum
"Haus im Park" der Körber-Stiftung
Gräpelweg 8
21029 Hamburg
e-Mail: ising@stiftung.koerber.de


"Kollektives Gedächtnis" ist ein Teilprojekt im "NETZWERK LERNKULTUR" in Hamburg, dessen Ziel in der Förderung selbstgesteuerten Lernens durch Vernetzung verschiedener Lernorte zu einem "NETZWERK LERNKULTUR" im Rahmen des BLK-Förderprogramms "Lebenslanges Lernen" ist

Montag, 10.00 Uhr.
Ein wichtiger Termin im BegegnungsCentrum "Haus im Park" in Bergedorf: Redaktionssitzung im Seminarraum 2 bei Kaffee, Tee und Keksen.
8 Schülerinnen und Schüler und 8 Senioren im Gespräch. Damit alle Teilnehmer auch gleichzeitig sehen können , woran gerade gearbeitet wird, hat Manfred Schulz, Mitinitiator und Lehrer am Gymnasium Lohbrügge, Laptop und Beamer aufgebaut und projiziert die entsprechenden Themen, Texte und Bilder an die Wand. Thema heute: Die "Weimarer Republik". Es ist "Erntetag", wie Manfred Schulz bekannt gibt: Die neuen Texte für das Kollektive Gedächtnis sind von Schülerinnen und Schülern vorbereitet und müssen nun redigiert werden.
Seit März 2000 arbeiten Senioren und Schüler in diesem Projekt zusammen. Angefangen hat es damit, dass Ute Ising, Akademieleiterin im "Haus im Park" und Manfred Schulz, Lehrer am Gymnasium Lohbrügge, auf die Idee kamen, Senioren und Schüler in diesem Projekt zusammen zu bringen. Senioren wurden in den Geschichtsunterricht einer 10. Klasse am Gymnasium Lohbrügge eingeladen. An den dort reichlich vorhandenen Computern demonstrierten die Schülerinnen und Schüler den Senioren die umfangreichen Darstellungen deutscher Geschichte im Internet. Dabei kam man ins Gespräch und vereinbarte Interview-Termine. Die Senioren konnten viel zu den "trockenen" Texten und Bildern im Internet "ergänzen". Persönliche Erlebnisse, Erfahrungen, sehr emotionale und tief berührende Eindrücke wurden weitergeben, von den Schülern aufgezeichnet und als Texte im Internet unter der Adresse:

    http://www.kollektives-gedaechtnis.de

veröffentlicht.
Fast 120 Texte sind mittlerweile entstanden. Ergänzt werden sie durch Bilder, Tagebuchaufzeichnungen, Briefe, Tondokumente und in Zukunft auch durch Filmmaterial.
Zurück zur Redaktionskonferenz im "Haus im Park":
Einmal im Monat treffen sich die 16 Mitglieder. Es geht darum, die von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Lohbrügge verfassten Beiträge zu lesen, die Rechtschreibung und den Inhalt zu prüfen und sie für die Veröffentlichung vorzubereiten.
Dr. Reinhard Bengelsdorf, Mitglied im Radaktionsteam, hat mit zwei Schülern ein Interview über ein von der PRO-Handelsgesellschaft 1919 gegründetes Kinderheim in Hamburg geführt. Nun liegt der Bericht der Schüler vor. Er muss noch auf Fehler durchgesehen und es müssen noch Bilder eingefügt werden, die Herr Dr. Bengelsdorf zur Verfügung gestellt hat.
Johanna Stachow, ebenfalls Redaktionsmitglied und ehemalige Mitarbeiterin beim SPIEGEL, verabredet sich mit Schülerinnen und Schülern, um in den nächsten Tagen einen Flyer für das Projekt gemeinsam fertig zu stellen. Sie hat bereits mehrere Schülerinnen und Schüler zu Interviews mit Senioren, die aus der Weimarer Zeit berichten können, begleitet. "Es ist gar nicht so einfach, solche Interviews zu führen. Ich habe zunächst ein "Vorinterview" mit den Senioren geführt, um herauszubekommen, worüber sie etwas erzählen können. Dann habe ich die Schülerinnen und Schüler ein wenig auf das vorbereitet, was sie erwartet und nach dem Interview gemeinsam eine kleine Nachbereitung vorgenommen."
Claudia Frobel, Schülerin einer 9. Klasse am Gymnasium Lohbrügge und ebenfalls Mitglied im Redaktionsteam: "Mir macht die Mitarbeit am "Kollektiven Gedächtnis" großen Spaß. Da sieht man, dass Geschichte nicht nur in langweiligen Geschichtsbüchern "passiert". Man merkt, dass Menschen das wirklich miterlebt haben." Nach 2 Stunden haben alle ihre Aufgaben. Auch Harald Richert. Er wird einen langen, in Sütterlin geschriebenen Lebensbericht übertragen, diesmal noch auf seiner guten alten Schreibmaschine. Der erste Satz macht das Redaktionsteam schon neugierig: "Meine Wiege stand mitten in Deutschland, in Thüringen..."