Vernetzte Sprachförderung und Elternbildung in Hannover Linden-Süd

  Kontakt:

Wolfgang Prauser, Quartiermanagement Linden-Süd, Landeshauptstadt Hannover

Erika Freye & Raffaela Beißner, Koordination Sprachförderung Linden-Süd, Landeshauptstadt Hannover, Allerweg 7, 30449 Hannover, Tel.: 0511/600 28 78, Email: erika.freye@hannover-stadt.de,

raffaela.beissner@hannover-stadt.de

Das hier vorgestellte Projekt wurde beim » Wettbewerb "Soziale Stadt 2006" mit dem Sonderpreis "Kinder und Jugend in der Sozialen Stadt" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ausgezeichnet.


 

Weitere Informationen:

 


Ausgangssituation

Der Stadtteil Linden-Süd

Der Stadtteil Linden entstand im Laufe des 19. Jahrhunderts aus einem kleinen Bauerndorf im Westen vor den Toren der Residenzstadt Hannover. Innerhalb weniger Jahrzehnte wuchs es zu einer bedeutenden Industrie- und Arbeiterstadt. Eine Voraussetzung für die rapide Industrieentwicklung war eine stetig wachsende Anzahl verfügbarer Arbeitskräfte - die Einwohnerzahl stieg rapide an.

Nach dem beständigen Aufschwung beginnt in den Jahren etwa ab 1960 ein sehr starker Abwanderungsprozess. Verstärkt durch den zwischenzeitlichen Rückgang industrieller Arbeitsplätze und den hohen Anteil an sozialem Wohnungsbau im Stadtteil, entwickelte sich das Problem, dass in den ehemaligen Arbeiterwohnungen nunmehr sehr viele Arbeitslose, sogenannte Modernisierungsverlierer und Migranten wohnen.

So verzeichnet Linden-Süd heute einen etwa doppelt so hohen Anteil an Arbeitslosen wie das sonstige Stadtgebiet, mit 42% MigrantInnenanteil liegt der Stadtteil an der Spitze aller hannoverscher Stadtteile (Stadtdurchschnitt: 22%), bei den Kindern im Alter von 0-10 Jahren haben ca. 64% einen Migrationshintergrund.

Das bundesweit festgestellte geringer werdende Engagement der Eltern, eigene  Erziehungsleistungen zu erbringen, verstärkt durch die vergleichsweise hohe soziale Belastung der Haushalte in Linden-Süd, verbunden mit einem oftmals geringen Bildungsstand der Eltern sind u.a. die Ursachen für die Feststellung deutlicher Defizite in fast allen Entwicklungsbereichen bei vielen Kindern bereits im Kindertagesstätten-Alter in diesem Stadtteil.

Die soziale Auslese setzt sich später in der Grundschule fort: Immerhin 25% der Eltern melden ihre Kinder nicht an der örtlich zuständigen Grundschule an, sondern aktiv per schriftlichem Elternantrag auf andere Schulen um wegen der hohen soziale Belastung vieler SchülerInnen der Egestorffschule und des deshalb unterstellten niedrigen Niveaus des Unterrichts. Während der Anteil der ausländischen Kinder (ohne Aussiedler) in der Altersgruppe der 6-9 jährigen Kinder am 01.01.2004 in Linden-Süd eigentlich bei 46,3% lag, liegt dieser Anteil in der 4. Klasse der Grundschule bereits bei 75% - ein nicht unerheblicher Anteil vor allem der deutschen Eltern lässt ihre Kinder nicht in der Grundschule Egestorffschule beschulen!

Ein Vergleich der Schulempfehlungen für Kinder aus Linden-Süd mit dem Stadtdurchschnitt machen die derzeit reduzierten Bildungschancen deutlich:
 

Schulempfehlungen 2004

 

Hauptschule

Realschule

Gymnasium

Linden-Süd

48 %

23 %

29 %

Hannover (gesamt)

29 %

27 %

43 %

Problem erkannt…

Bei der Aktualisierung des ersten Handlungsprogrammes für den Stadtteil Linden-Süd aus dem Jahr 2000 haben hauptamtliche MitarbeiterInnen öffentlicher Einrichtungen, engagierte BügerInnen und VertreterInnen von Vereinen und Verbänden Anfang 2004 das Themenfeld "Integration" / "Entwicklungsdefizite" / "Sprachförderung" / "Elternbildung" in vielen Formulierungen erwähnt und bei der Priorisierung der Problematiken sehr deutlich als dringendstes Aufgabenfeld benannt.

Deutlich wurde dabei außerdem, dass man sich bei der Förderung vieler Kinder (vor allem) aus Familien mit Migrationshintergrund, aber nicht nur um Sprache, sondern auch um Defizite im motorischen Bereich und im Sozialverhalten kümmern muss.

Dies war der Ausgangspunkt für die Erstellung des Konzeptes für eine "Vernetzte Sprachförderung und Elternbildung in Linden-Süd".


Das Gesamtkonzept

Studieren geht über probieren…

Um nicht zu versuchen, das Rad ein zweites Mal zu erfinden (und damit auch notwendigerweise zunächst viele Misserfolgserfahrungen erneut durchzumachen) stand am Anfang des Projektes eine umfangreiche bundesweite Recherche nach bewährten Projektansätzen. Sehr nützlich erwies sich in diesem Zusammenhang die im November 2003 in Hannover mitorganisierte "Jahrestagung Stadtteilarbeit" zum Thema "MigrantInnen im Stadtteil": In einer nicht zufällig organisierten Arbeitsgruppe zum Thema "Kindertagesstätte und Schule" stellten sich 4 renommierte Projekte aus dem Bundesgebiet vor, deren Erfahrungen in die Überlegungen in Linden-Süd einfließen sollten.

Eine folgender gemeinsamen Projektfahrt nach Herten/NRW, sowie ein Workshop zahlreicher Lindener Einrichtungen brachten zusätzliche Erkenntnisse, fruchtbare Diskussionen und Impulse für ein gemeinschaftliches Vorgehen.

Konzeptbausteine

In die engere Wahl für das eigene Konzept kam u.a. das mehrjährig erprobte Programm » "Rucksack" aus Nordrhein-Westfalen für Eltern von Kindertagesstättenkindern (3-6 Jahre): Das Thema Sprachförderung wird nicht auf "Deutsch lernen" reduziert, vielmehr geht es zunächst darum, die Sprachfähigkeit der Kinder zu fördern (eine Förderung, die inzwischen leider auch viele deutsche Kinder aus bildungsferneren Familien dringend benötigen), der Wert der eigenen Muttersprache wird respektiert und gefördert. Über den Bereich Sprache hinaus ist "Rucksack" schwerpunktmäßig ein Elternbildungsprogramm: Eltern lernen, wie Kinder im Interesse einer optimalen Entwicklung gefördert werden können, wie auch Defizite im motorischen Bereich und im  Sozialverhalten reduziert bzw. vermieden werden können. Diese Elternbildungsarbeit erfolgt in Eltern-/Müttergruppen, die nicht von Profis, sondern von dafür ausgebildeten engagierten Müttern/Vätern ("Stadtteilmütter") aus dem jeweiligen Kulturkreis der Gruppenmitglieder auf Honorarbasis geleitet werden. Unterstützt werden sie dabei durch die Rucksackmaterialien (vorgefertigte Arbeitsbögen in verschiedenen Sprachen, die den Eltern Anregungen für täglich wechselnde Beschäftigungen mit ihren Kindern geben), sowie durch gemeinsame Vor- und Nachbereitung der Gruppenstunden mit einer Sozialarbeiterin.

Parallel zu diesen Gruppenstunden, die auch in der Muttersprache der teilnehmenden Eltern stattfinden können, werden die jeweils behandelten Themen von den MitarbeiterInnen der Kindertagesstätte mit den Kindern in deutscher Sprache bearbeitet.

Nach dem gleichen Prinzip funktionieren die Programme » "Griffbereit" (für Eltern von Kindern im Alter von 1,5-3 Jahren) und "Rucksack II" (für Eltern von Grundschulkindern), die von der gleichen Organisation erarbeitet wurden.

Ähnlich sind die Programme "Opstapje" (für Eltern von Kindern im Alter von 1,5-3 Jahren) und » "H.I.P.P.Y." (für Eltern von Kindern im Alter von 3-6 Jahren), bei denen die Eltern jedoch – abweichend von den gruppenorientierten Verfahren um "Rucksack" - einzeln zu Hause besucht werden. Diese Programme eignen sich sicher besonders gut für solche Familien, die nicht gewohnt sind, selbständig und regelmäßig Termine einzuhalten und wahrzunehmen und wurden deshalb als hilfreich für einen zusätzlichen Einsatz in Linden-Süd eingeschätzt, allerdings musste von der Realisierung aus finanziellen Gründen (wegen des höheren Einsatzes durch die zeitlich aufwendigeren einzelnen Hausbesuche) Abstand genommen werden.

Im nächsten Schritt wird in Kooperation mit der Landesvereinigung Gesundheit Niedersachsen e.V. Ende 2007 mit dem Programm FuN-Baby (Familie und Nachbarschaft) gestartet. Dieses Angebot für Eltern mit Babys wird gemeinsam mit einer Hebamme durchgeführt.

Vernetzung & Kooperation

Während vor allem das Programm "Rucksack" in Nordrhein-Westfalen bereits in etlichen Kindertagesstätten eingesetzt wird, die anderen Programme dagegen erst langsam den Weg in die Einrichtungen finden, wurde in Linden-Süd (angesichts der Dimension der Problematik) das Ziel formuliert, nicht nur punktuell einzelne Einrichtungen für den neuen Schwerpunkt zu interessieren, sondern stadtteilweit alle Kindertagesstätten, die Grundschule und auch die sonstigen Institutionen, die sich im Quartier an Eltern und/oder Kinder wenden, in ein ganzheitliches Programm einzubinden. Erreicht werden soll, durch träger-, einrichtungs-, zielgruppen- und altersübergreifende Kooperation jährlich 20% der Familien im Stadtteil mit dem Projekt zu erreichen.

Aufgrund des vorhandenen Problemdrucks in den Einrichtungen im Quartier gab es bislang keine Probleme, diese Zielvision umzusetzen – alle angesprochenen Einrichtungen waren sofort bereit, sich an dem gemeinsamen Konzept zu beteiligen!


Was bislang geschah…

Ratsbeschluss

Leider haben sich in der Folge der Konzeptentwicklung viele Wünsche für Ko-Finanzierungen zerschlagen: Weder Bundes- noch Landesverwaltungen waren bereit, sich finanziell an diesem Modellprojekt zu beteiligen, auch die Anträge an zahlreiche Stiftungen waren weit überwiegend erfolglos.

Glücklicherweise hat der Rat der Stadt Hannover (in Kenntnis auch des Konzeptes für die "Vernetzte Sprachförderung und Elternbildung Linden-Süd") im Herbst 2004 ein gesamtstädtisches Programm zur "Einführung einer flächendeckenden Sprachförderung für Migrantenkinder und Kinder mit Sprachschwierigkeiten" beschlossen, aus dem schließlich auch das in Linden-Süd entwickelte vernetzte Stadtteilkonzept zu großen Teilen finanziert werden konnte.

Kosten

Wir gehen derzeit von einem stetigen Aufbau des Programms aus, bis Ende 2008 die prognostizierte endgültige Projektgröße mit 20 Elterngruppen = 200 beteiligten Familien im Jahr erreicht sein soll. Entsprechend wachsen die voraussichtlichen jährlichen Programmkosten:
 

 

2006

2007

2008

Investitionen

15.000,- €

20.000,- €

0,- €

Koordination (SozialarbeiterIn)

25.000,- €

50.000,- €

50.000,- €

Qualifizierung Hauptamtliche & Stadtteilmütter

14.000,- €

2.500,- €

2.500,- €

Honorare Stadtteilmütter

20.000,- €

45.000,- €

58.000,- €

Sachkosten (Familienhaus, Programmmat...)

15.000,- €

20.000,- €

20.000,- €

Gesamt:

89.000,- €

128.500,- €

130.500,- €

Im Jahr 2006 wurden ca. 30.000,- € der Kosten durch Drittmittel finanziert, die restlichen Kosten trägt die Stadt Hannover.

Projektkoordination

Zur Anleitung der "Stadtteilmütter" konnte eine SozialarbeiterIn (19,25 Std./Woche) gewonnen und zum 01.04.06 für diese Aufgabe innerhalb der Stadtverwaltung "umgesetzt" werden. Eine weitere Planstelle konnte zum 01.07.07 mit einer zweiten Sozialarbeiterin (19,25 Std./Woche) besetzt werden. Beide Sozialarbeiterinnen verfügen über langjährige Erfahrungen in der Arbeit mit Migrantenfamilien. Sie haben die Aufgabe den fachlichen Austausch mit den beteiligten Einrichtungen und den inzwischen geworbenen 10 Gruppenleiterinnen zu organisieren, bei gemeinsamen Elternabenden TeilnehmerInnen für neue Gruppen zu motivieren und die Gruppenbildung zu begleiten.

Aus dem "Bürgerhaus" wird ein "Familienhaus"…

Aus Gründen der Vernetzung mit den betroffenen Einrichtungen und den dortigen MitarbeiterInnen finden die Gruppen für die Eltern der Kinder im Alter von 3-6 Jahren in den Kindertagesstätten, für die Eltern der 6-10jährigen in der Grundschule statt. Für die Familien mit Kindern im Alter von 0-3 Jahren gibt es dagegen keine "zuständige" Einrichtung.

 Während der Sanierung - vor vielen Jahren - wurde ein kleines Fachwerkhäuschen im Stadtteil, in einem Hinterhof gelegen, vor dem Abriss bewahrt und von BewohnerInnen als "Bürgerhaus" für nachbarschaftliche Nutzungen (Feste, Kurse, Arbeitsgruppen) erstritten. Inzwischen wurde das Haus aber nur noch sporadisch genutzt. Insbesondere wegen seiner günstigen Lage direkt neben einem Kleinkinderspielplatz sollen hier nun die Gruppen und Angebote für die Eltern der 0-3jährigen Kinder stattfinden. Der 55qm große Raum im Erdgeschoss bekam einen neuen Anstrich, einen neuen krabbelfesten Linoleumfußboden, einen Fallschutz vor den Heizkörpern und eine passende Möblierung mit einer Spielecke für die Kinder und Tischen und Stühlen für die Elterngruppen.

Fortbildungen der MitarbeiterInnen aus Kitas & Schule

22 MitarbeiterInnen der 3 beteiligten Kindertagesstätten und 19 LehrerInnen der Grundschule wurden zur Vorbereitung des Programmes qualifiziert: Neben einer 5-stündigen Einführung in das Programm nahmen alle an einer 2-tägigen Fortbildung "Interkulturelle Sensibilisierung" (Selbstreflexion; Normen, Werte und Denkmuster; Wahrnehmung der Anderen und ihrer Sprache: Stillschweigende Annahmen, Vorurteile; Perspektivenwechsel: Eine Situation - Viele Wirklichkeiten; Handlungskompetenz, Flexibilität in mehrdeutigen Situationen) teil.

Weitere 2-tägige Qualifizierungsblöcke zum Thema "Interkulturelle Kommunikation & Interkulturelle Mediation" (Allgemeine soziale und kommunikative und interkulturelle Kompetenzen, Ziele der interkulturellen Arbeit. Einführung in die Mediation - eine Methode zur Konfliktregulierung im interkulturellen Feld, Ziele, Grundprinzipien, Phasen der Mediation, Methodische Zugänge zum Thema Konfliktkulturen.) folgen im 2. Halbjahr 2006.

Qualifizierung "Stadtteilmütter"

14 engagierte Mütter wurden inzwischen an 15 Termine à 2-4 Std. (Einführung in das Programm, Wie leite ich eine Gruppe? Methoden der Erwachsenenbildung, altersgemäße Entwicklung der Kinder, Musik und Bewegung, Sprachentwicklung, Bedeutung des Spiels, Grenzen setzen, Selbstbewusstsein fördern, Kinder & Medien…) für die Leitung von Elterngruppen nach den Programmen "Griffbereit" und "Rucksack" ausgebildet. Zusätzlich nahmen sie – gemeinsam mit den Hauptamtlichen – an den oben beschriebenen Seminaren teil.

Erste Elterngruppen

Nach Abschluss der umfangreichen Qualifizierungsmaßnahmen wurden noch im Juni 2006 die ersten Elterngruppen gebildet: Statt der vorgesehenen 3 Gruppen an den 3 Kindertagesstätten haben sich so viele Interessentinnen gemeldet, dass gleich 5 Gruppen eingerichtet werden mussten (darunter eine Spätnachmittagsgruppe für die Berufstätigen), außerdem begannen - ebenfalls noch im Juni - die ersten 2 Gruppen für die Eltern der 0-3jährigen, die Gruppen für die Grundschuleltern werden dann mit Beginn des neuen Schuljahres 2006/2007 gestartet.


Unser Ausblick…

Weitere Entwicklung

Im "Schuljahr" 2006/2007 konnten insgesamt 11 Elterngruppen (= ca. 80 Familien) im Stadtteil aufgebaut werden, bis Ende 2008 soll diese Zahl durch intensivere Werbung, Einbindung weiterer KooperationspartnerInnen und aufgrund eines bis dahin erworbenen positiven Images auf ca. 20 Gruppen = 200 Familien erweitert werden.

Zusätzlich hat das Konzept zu sehr positiver Resonanz und Kooperationsangeboten aus bislang unberücksichtigten Arbeitsfeldern geführt:

  • Die örtlich zuständige Schulärztin hat Interesse angemeldet, eigene Projektbausteine für die zusätzliche Vermittlung von Informationen zu Ernährung und Bewegung einbringen zu dürfen.
  • Die "Landesvereinigung für Gesundheit Niedersachsen e.V." wird das vernetzte Konzept Linden-Süd um das Programm "FuN-Baby" für Eltern von Neugeborenen zu erweitern und hierfür Fördergelder der Krankenkassen zu beantragen. Über dieses Projekt wird eine türkische Hebamme aus dem Nachbarstadtteil mit in das Projekt einbezogen werden.

 Weitere Perspektiven:

  • Auch Frauen- und Kinderärzte, Vereine und Moscheen sollen als weitere Kooperationspartner eingeworben werden, um zusätzliche Familien zu aktivieren.
  • Als Ergänzung der bisherigen Programme wären Kursangebote wie Geburtsvorbereitung & Nachsorge, sowie Informationsveranstaltungen zu Ernährungsaspekten (incl. gemeinsamem Kochen?) denkbar.
  • Eine Beteiligung am Bundesprojekt "Ich geh zu U – und Du?" könnte die geringe Beteiligung von Familien aus benachteiligten Stadtteilen an Vorsorgeuntersuchungen erhöhen helfen.

Zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements und der Partizipation wären darüber hinaus selbst gestaltete offene Mutter-Kind-Treffen, Spielplatzpatenschaften und auch die Bildung einer Elterninitiative (als Interessenvertretung für Kinder & Eltern) denkbar.

Bewertung: Kontinuität & Nachhaltigkeit

Für besonders innovativ und modellhaft halten wir an unserem Konzept,

  • dass zur Behebung der Sprachschwierigkeiten und Defizite in der Förderung der Kinder nicht eine neue öffentliche und hauptamtliche Betreuungsleistung aufgebaut, sondern die Eigenkräfte der betroffenen Eltern qualifiziert und gestärkt werden (Empowerment).
  • dass in Linden-Süd nicht ein neues personell, zeitlich & räumlich begrenztes kleines "Projekt" initiiert, sondern stadtteilweit ein träger- und einrichtungsübergreifendes Programm mit dem Ziel der Einbeziehung eines großen Teil der betroffenen Zielgruppe entwickelt wurde (Vernetzung, "Angemessenheit der Lösung")
  • dass als "Nebenprodukt" die Förderung von Eigeninitiative und Schaffung von Kommunikationsnetzen im Stadtteil zu erwarten ist, womit eine wichtige Ressource im Zusammenhang mit einer Belebung und Entwicklung des problematischen Stadtteiles Linden-Süd geschaffen wird. (Nachhaltigkeit)

Für das Projekt vorgesehen ist zunächst eine Laufzeit bis Ende 2008. Eine Auswertung dieser ersten Probephase soll dann Aufschluss geben über Angemessenheit und Wirksamkeit des Programms und damit Argumente liefern für eine Entscheidung über Art und Umfang seiner Weiterführung.