Bunt kickt gut! Interkulturelle Straßenfußball-Liga in München

Kontakt:

Rüdiger Heid, Bunt kickt gut! / IG-Feuerwache, Ganghoferstr. 41, 80339 München, Tel.: 089 / 510861-16 und 0173-3695918, Fax: 089 / 510861-25, e-mail: r.heid@initiativgruppe.de, Internet: http://www.buntkicktgut.de/


Inhalt:


1. Allgemeine Angaben zum Projekt

1.1. Projektinhalt:

Bunt kickt gut! ist eine das gesamte Jahr über laufende multikulturelle Straßenfußball-Liga in München. Die Initiative hat es sich zum Ziel gesetzt, jungen Menschen verschiedener kultureller und nationaler Herkunft die häufig in sehr schwierigen wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen aufwachsen, mit der Straßenfußball-Liga eine sinnvolle und gesunde Freizeitbeschäftigung zu geben und Möglichkeiten von sozialem und kulturellem Miteinander zu eröffnen. Die Idee zu Bunt kickt gut! entstand aus der Betreuungsarbeit von Kindern und Jugendlichen in Münchner Gemeinschaftsunterkünften für Bürgerkriegsflüchtlinge und Asylbewerber.
Das Projekt soll zu deren sozialer und kultureller Integration und im allgemeinen Sinn zur Verbesserung des sozialen Klimas in der Stadtgesellschaft beitragen. Durch den Fußball kommen die Kinder und Jugendlichen in Kontakt mit anderen Münchner Kindern deutscher und ausländischer Herkunft. Sie erfahren Anerkennung und soziale Akzeptanz. Das Projekt greift eine der aufregendsten Freizeitbeschäftigungen für Kinder und Jugendliche auf und macht sie zu einem organisierten und permanenten Angebot. Dadurch kann das Projekt präventiv wirksam sein im Hinblick auf Jugendkriminalität und den Umgang mit Gewalt.

1.2. Finanzierung:

Das Budget für die direkt anfalllenden Kosten des Projekts Bunt kickt gut! betrug im Jahr 2002 ca. 50.000 Euro. Gedeckt wurde dieser Mittelbedarf hauptsächlich durch öffentliche und private Zuschüsse sowie Geld- und Sachspenden und die Startgelder der teilnehmenden Teams. Die Infrastruktur für die Organisation des Projekts (Büroräume, Ausstattung, Verwaltungsbedarf und Kommunikation) wurde bisher kostenfrei durch die Dachorganisation (Initiativgruppe e.V.) bereitgestellt. Personalkosten werden von einzelnen Trägern durch die stundenweise oder teilzeitige Freistellung von Mitarbeitern für das Projekt indirekt übernommen (insbesondere durch das Wohnungs- und Flüchtlingsamt und in geringerem Umfang durch den Kreisjugendring).
Eine Regelförderung erfolgt lediglich durch das städtische Wohnungs- und Flüchtlingsamt. Kommunale Zuschüsse leisteten darüber hinaus der Ausländerbeirat der Stadt München, einzelne Bezirksausschüsse und das Agenda-21-Büro des Referats für Gesundheit und Umwelt. Die weiteren Kosten des Projekts werden gedeckt aus Preisgeldern, Spenden, Benefiz-Veranstaltungen und Zuschüsse privater Unternehmen und Förderer (z.B. Stiftung der Stadtsparkasse München, Antenne Bayern). Sportgeschäfte, Einzelhandelsunternehmen und Pokalhändler unterstützten die Initiative mit kleineren Sachspenden.
Bunt kickt gut! wurde im Dezember 2000 durch Oberbürgermeister Christian Ude mit dem von der Lichterkette e.V. und dem Ausländerbeirat der Stadt München initiierten Förderpreis "Münchner Lichtblicke" ausgezeichnet. Im August 2002 empfing Bundespräsident Johannes Rau Vertreter von Bunt kickt gut! in seinem Amtssitz Schloss Bellevue in Berlin und ehrte das Projekt im Rahmen einer festlichen Gala im Schlosspark mit einem 1. Preis im "Wettbewerb zur Integration von Zuwanderern" (verbunden mit einem Preisgeld von 7.500 Euro).


2. Sozialer Kontext

Rund 1,1 der 7,3 Millionen in Deutschland lebenden Ausländer sind oder waren Flüchtlinge und Asylbewerber. Sie kommen aus Krisengebieten in der ganzen Welt. In den Jahren nach 1992 sind vor allem Bürgerkriegsflüchtlinge aus dem Balkan nach Deutschland gekommen. Mit den neueren Konflikten im Nahen und Mittleren Osten zeichnet sich eine Zunahme von Flüchtlingen und Asylbewerbern insbesondere aus Afghanistan, Irak und dem kurdischen Kulturraum ab.
Zumindest vordergründig bietet München das Bild einer Stadt des relativen Reichtums und sozialen Friedens. Das kann leicht darüber hinwegtäuschen, dass auch hier massive soziale Probleme auftreten. Diese betreffen auch ausländische Kinder und Jugendliche. Sie haben oft Schwierigkeiten, sich in der Stadt heimisch zu fühlen, oft wird ihnen mit offener oder unterschwelliger Ablehnung begegnet.
Die Kinder und Jugendlichen in den Flüchtlingsheimen, aber auch aus ausländischen Familien, erleben das Spannungsfeld des Aufwachsens im bikulturellen Kontext, der verschiedenen Wertvorstellungen, oft zudem noch vor dem Hintergrund einer Traumatisierung durch die Flüchtlingssituation und unter den Bedingungen wirtschaftlicher und sozialer Ausgrenzung.
Viele Jugendliche, die wesentliche Jahre des Heranwachsens in Deutschland verbringen, haben den Bezug zum Herkunftsland verloren und müssen sich eine neue Heimat schaffen können, in der sie sich wohl fühlen. Die Integration der ausländischen Kinder und Jugendlichen, auch aus der Gruppe der Flüchtlinge, ist schon allein zum Erhalt des sozialen Friedens geboten.


3. Projektinhalt

3.1. Projektidee und deren Entwicklung

Die Idee zu Bunt kickt gut!, der interkulturellen Münchner Straßenfußball-Liga entstand 1997 aus der Betreuungsarbeit von Kindern und Jugendlichen in Münchner Gemeinschaftsunterkünften für Bürgerkriegsflüchtlinge und Asylbewerber. Der Erfolg im ersten Jahr mit 10 Fußballteams war überwältigend, die Reaktionen aus den Unterkünften und Erfahrungen mit den Kindern und Jugendlichen so positiv, dass die Idee reifte, eine solche Straßenfußball-Liga für die ganze Stadt zu organisieren. Während der letzten Jahre expandierte das Projekt fortlaufend und zählt im Jahr 2002 über 140 Teams mit etwa 1.500 Jugendlichen aus über 40 verschiedenen Herkunftsländern (die am stärksten vertretenden Länder bzw. Kulturräume sind Bosnien, Kosovo, Kroatien, Kurdistan, Afghanistan, Irak, Iran, Angola, Togo, Kongo, Tansania, Vietnam).
Der entscheidende konzeptionelle Unterschied zu vergleichbaren Veranstaltungen liegt in der Kontinuität der Liga, die im Gegensatz zu sporadischen Turnieren regelmäßige Kontakte zwischen Teams und eine kontinuierliche Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen ermöglicht. Als entscheidende Kriterien für den bisherigen Erfolg des Projekts lassen sich unter anderen erkennen: die umfangreiche Kommunikation unter und zu den teilnehmenden Teams, die Möglichkeit, sich mit einer überschaubaren Gruppe zu identifizieren, die Wettbewerbsbedingungen, die dem Bedürfnis unter Jugendlichen, sich mit anderen zu messen entgegenkommt, die Kontinuität, die regelmäßigen Kontakt schafft, die Begegnung zwischen Jugendlichen unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft fördert und Freundschaften wachsen lässt, sowie der Spaß und atmosphärische Rahmen in der Liga.
Der Anspruch, die ursprüngliche Flüchtlingsliga unter dem Aspekt der Integration und interkulturellen Verständigung auf Bereiche außerhalb der Flüchtlingsbetreuung auszudehnen, hat sich inzwischen erfüllt. Städtische oder staatliche Flüchtlingsunterkünfte stellen weit weniger als die Hälfte aller Mannschaften. Durch die regelmäßige Begegnung mit anderen Freizeitteams wurde den Kindern die Möglichkeit eröffnet neue Kontakte und Freundschaften außerhalb ihres täglichen Umfeldes zu finden. Viele der aufgrund ihrer ausländerrechtlichen und sozialen Situation marginalisierten Kinder und Jugendlichen empfinden die Liga längst als eine große "Familie".
Die Zahl deutscher Kinder und Jugendlicher nimmt durch die vermehrte Teilnahme von Schulen und Freizeitheimen an der Liga zu. Eine große Zahl der Teams meldet sich inzwischen aus eigener Initiative an, d.h. es gibt keinen eigenen Betreuer, Sozialarbeiter, Lehrer im Hintergrund oder Begleiter auf dem Platz. Die Mannschaft muss also selber die Verantwortung für ihr Team übernehmen, Termine und Regeln beachten, Konsequenzen tragen lernen. Sie muss lernen, mit Sieg und Niederlage, mit Aggressionen und Konflikten innerhalb des eigenen Teams und gegenüber anderen Teams umzugehen. In diesem Feld des sozialen Lernens hat die Liga nach Äußerungen vieler Stellen (z.B. Schul- und Stadtteilsozialarbeit, Lehrer, Polizei, kommunale und ehrenamtliche Flüchtlings-, Ausländer-, Jugendarbeit) bereits auffallend positive Leistungen erbracht.
Die Akzeptanz und Anerkennung des Projekts unter den Jugendlichen, der Öffentlichkeit und der Medien ist beachtlich. Mit den nunmehr vier- bis fünfjährigen Erfahrungen bei der Organisation einer solchen Straßenfußball-Liga, bisher einzigartig in Form und Ausmaß in Deutschland, versteht sich Bunt kickt gut! mittlerweile als Modell, das auf andere Großstädte und Ballungszentren übertragen werden kann. In Hinblick auf die Fußball-WM 2006 in Deutschland ist schließlich die Idee gereift, zeitgleich ein interkulturelles "Weltfestival des Straßenfußballs" auszurichten.

3.2. Projektablauf

Das Spieljahr ist eingeteilt in eine Sommersaison (April bis Juli) und eine Wintersaison (Oktober bis Anfang März, vorwiegend in der Halle ausgetragen). An bis zu fünf Nachmittagen in der Woche finden auf verschiedenen Bezirks- und Schulsportanlagen ca. 850 Ligaspiele jährlich statt. Momentan (Wintersaison 2003/04) sind ca. 95 Kleinfeld-Teams in vier Altersgruppen zwischen 8 und 21 Jahren beteiligt.
In jeder Altersklasse wird zusätzlich zum Ligabetrieb zweimal jährlich der sogenannte Ligapokal als Wanderpokal-Turnier ausgetragen. An ihm nehmen pro Altersklasse über 20 Mannschaften teil. Er ist ausdrücklich auch an Mannschaften gerichtet, die nicht am kontinuierlichen Ligabetrieb teilnehmen können oder wollen.
Zu diesem etablierten Programm kommen zunehmend weitere Events und Einzelturniere, die zu unterschiedlichen Anlässen oft kurzfristig und ohne Regelmäßigkeit veranstaltet werden: Z.B. zur Verabschiedung einzelner Spieler, auf Anfragen oder Bitten von Initiativen und Einrichtungen, aufgrund einer Spende oder eines Sponsorings, zu Stadtteiltagen, Messen, Straßenfesten etc.

3.3. Zielgruppe

Die wichtigste Zielgruppe von Bunt kickt gut! sind ausländische und deutsche Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 21 Jahren, die als Flüchtlinge und Immigranten nach Deutschland kamen. im laufenden Jahr (2003) stellen unter den rund 1.500 aktiven Spielern Kinder und Jugendliche aus dem ehemaligen Jugoslawien die bedeutendste regionale Gruppe (über 30 %). Jeweils 15 % stammen aus der Türkei sowie aus dem Nahen und Mittleren Osten (Irak, Iran, Syrien, Libanon, Palästina, Afghanistan), 10 % aus Afrika und anderen Kontinenten. Zirka 10 % kommen aus Mitgliedsländern der EU (insbesondere Griechenland und Italien), 10 % der Spieler sind Deutsche.

3.4. Organisation

Bunt kickt gut! ist seit September 1998 als Einzelprojekt eingebettet unter dem Dach der Initiativgruppe - Interkulturelle Begegnung und Bildung e.V., (http://www.initiativgruppe.de/) die sich seit über 30 Jahren um die Integration von Migrantinnen und Migranten bemüht und weit über 100 fest angestellte Mitarbeiter und Honorarkräfte beschäftigt.

  • Personell ist Bunt kickt gut! zunächst mit dem inzwischen Vollzeit tätigen Mitinitiator und Projektleiter Rüdiger Heid besetzt. Er koordiniert alle Aufgaben. Zu einem bedeutenden Teil übt er seine Tätigkeit ehrenamtlich aus, zu einem anderen Teil auf Honorarbasis.
  • Ihm zur Seite steht seit September 2003 ein Team aus drei Mitarbeitern, die ein Freiwilliges Soziales Jahr im Sport ableisten. Sie tragen teilweise eigenständig Verantwortung für spezielle Zuständigkeitsbereiche: Erstellung und Pflege der Datenbank von Teilnehmern, Spielplänen und -ergebnissen sowie die Koordination des "Liga-Rats" (Daniel Stohr), Koordination der Spieltage und der ehrenamtlichen Mitarbeiter sowie Kassenverwaltung (Kathleen Nitschmann), Redaktion, Aktualisierung und Pflege des Internet-Auftritts von Bunt kickt gut! (http://www.buntkicktgut.de/) sowie Koordination der Internet-Gruppe (Florian Pretz). Alle übernehmen neben diesen organisatorischen Aufgaben auch Tätigkeiten auf dem Sportplatz (Spielleitung, Schiedsrichter).

Neben diesem Kernteam helfen auf ehrenamtlicher Basis oder gegen eine geringe Aufwandsentschädigung viele Freiwillige stundenweise mit, den aufwändigen Ligabetrieb zu bewältigen, insbesondere:

  • Salih Duran, Betreuer in einer Flüchtlingsunterkunft, übernimmt organisatorische Aufgaben auf dem Platz, Spielleitung, Schiedsrichter, gegen geringe Aufwandsentschädigung.
  • Martin Roesner, Dipl.-Kaufmann und freiberuflicher Webdesigner, ist hauptverantwortlich für Inhalt und Design des Internet-Auftritts, betreut die Internet-Gruppe (Online-Redaktion) und übernimmt einmal wöchentlich die Leitung eines Spieltags.
  • Robert Birgmeier, Informatiker, erstellt Programme für unseren Online-Betrieb und unterstützt das Projekt in allen technischen Fragen hinsichtlich Online-Kommunikation, Online-Datenbank, Internet-Auftritt und übernimmt einmal wöchentlich die Leitung eines Spieltags.
  • Hans-Peter Niessner, Sozialpädagoge im Schulsozialdienst, mit eigenem Team in der Liga, übernimmt Spielleitungs- und Schiedsrichteraufgaben.
  • Norbert Hahn, Grafiker, unterstützt und berät Bunt kickt gut! bei der Gestaltung von Broschüren, Flyern, Internet-Auftritt und im PR-Bereich.
  • Stefan Strauss, Student, strukturiert die Straßenfußball-Szene durch den Aufbau von Kleinfeld-Teams in einem Neubaugebiet von Sozialwohnungen im Stadtteil Ramersdorf und moderiert und dokumentiert "Liga-Rat"-Sitzungen im Rahmen seiner Diplomarbeit.
  • Klaus Bauer, Versicherungs-Kaufmann, übernimmt Spielleitungs- und Schiedsrichterfunktionen und organisiert den Aufbau einer projektinternen Schiedsrichterausbildung für Jugendliche und Freiwillige mit abschließender Zertifizierung.
  • Prem D’Sa, Student, nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr bei Bunt kickt gut! übernimmt er weiter Spielleitungsfunktionen und betreut zwei Mödchen-Teams in der Liga.
  • Alexander Pawlack, Zivildienstleistender, übernimmt Spielleitungs- und Schiedsrichterfunktionen und organisatorische Aufgaben, mit eigenem Team in der Liga.
  • Tassos Gikas, Sozialarbeiter, übernimmt zweimal wöchentlich Spielleitungs- und Schiedsrichterfunktionen, freigestellt dafür vom Kreisjugendring.
  • Alexander Wutz, Sachbearbeiter, übernimmt Spielleitungs- und Schiedsrichterfunktionen.
  • Andrea Risitano "Trappatoni", 67 Jahre, war lange Jahre und zu allen Spielzeiten unser ehrenamtlicher Schiedsrichter, erhielt geringe Aufwandsentschädigung und hat sich nun leider wieder in seine Heimat Sizilien verabschiedet.

Weitere 5-10 feste Ehrenamtliche betreuen überwiegend Mannschaften, die nicht von Institutionen angemeldet sind, die dafür über eigenes Personal verfügen. Auch sie übernehmen regelmäßig Aufgaben als Schiedsrichter oder Betreuer auf dem Spielfeld, insbesondere bei Großveranstaltungen wie den Turnieren oder Saisonfinals.
Daneben gibt es einen mehr oder weniger festen Stamm von Jugendlichen aus der Liga, die bei vorwiegend einfachen organisatorischen Tätigkeiten mitwirken. Die Mitarbeit und Selbstorganisation durch Jugendliche soll weiter gefördert werden und findet durch Eigeninitiative von Ligateilnehmern bereits in einzelnen Bereichen statt. Sukzessive können Aufgaben und Funktionen eigenverantwortlich übernommen oder übertragen werden, z.B. in der Internet-Redaktion oder dem Liga-Rat, das Schlichtungsgremium zum Beilegen von Konflikten.


4. Wirkung

4.1. Die Kinder und Jugendlichen

Bei Bunt kickt gut! erfahren die Kinder und Jugendlichen Anerkennung ihrer Person, unabhängig von ihrer Lebenslage und ihrer kulturellen Herkunft. In die Spiel- und Wettbewerbskultur werden dabei konsequent zentrale Wertkategorien eingebaut: Fairness, Toleranz, Partizipation, Gewaltfreiheit. Diese Werte werden insbesondere durch die Grundhaltung der Betreuer, Schiedsrichter und weiterer Schlüsselpersonen auf dem Spielfeld und am Spielfeldrand vermittelt, durch positive Stimulans und Anerkennung bei wertentsprechendem Handeln und Verhalten (Fairness-Medaillen) sowie durch Sanktionen (Platzverweis, Spielsperren) bei einem Verstoß gegen die Spielregeln. Denn in keinem Feld werden Regeln besser akzeptiert als auf dem Fußballfeld. Es ist ein eigener "Geist" entstanden, ein Klima in der Liga, das die Einhaltung dieser Werte als positive Erfahrung, als Bereicherung, als Spaß erleben lässt.
Bunt kickt gut! bietet den Kindern und Jugendlichen unabhängig von nationaler oder kultureller Herkunft ein sinnvolles, gesundes, kontinuierliches, für die Zielgruppe attraktives und aufregendes Angebot der Freizeitgestaltung, das Spaß bringt, einen Erlebnisraum in der eher kinderfeindlichen "Großstadtlandschaft" bietet und zum "Tun" statt zum "Nichtstun" anregt.
Aus gesellschaftspolitischer und sozialpädagogischer Sicht sind u.a. folgende Aspekte, Wert- und Leistungsbereiche angesprochen:

  • "niedrigschwelliges" Angebot, das sich insbesondere an gering organisierte Jugendliche aus sozialen Randgruppen richtet (niedrige Teilnahmegebühren!)
  • Miteinander von Deutschen, Flüchtlingen und anderen MigrantInnen in der Münchner Stadtgesellschaft und interkulturelle soziale Kontakte zwischen allen "Münchner Kindern"
  • Förderung von Stärken und Begabungen, Erfahren von Anerkennung, Selbstsicherheit/-vertrauen. Gerade Flüchtlingskinder und -jugendliche sind von einer solchen Förderung oft ausgeschlossen. Die Schul- und Bildungssituation ist oft für sie problematisch. Sie bleiben auch im Klassenverband häufig am Rand, werden als Schüler auf Zeit betrachtet. Im Sport bietet sich die Möglichkeit dieses Defizit auszugleichen.
  • Förderung von sozialen Kompetenzen, wie z.B. Eigenverantwortung, Kooperation, Konfliktbewältigung: Die Teams stellen sich selbst zusammen und organisieren sich. Sie übernehmen Verantwortung und Aufgaben im Ligabetrieb und bei Turnieren, werden zunehmend in Entscheidungs- und Gestaltungsprozesse einbezogen (Schiedsgericht, Liga-Rat, Internet-Gruppe).
  • Förderung von Gewaltprävention: Sport als Katalysator in geregelten Abläufen zum Abbau von Aggressionen, Frustration und Zukunftsängsten. Fußball ist Teamsport und erfordert interaktives und kooperatives soziales Verhalten.
  • Förderung von Suchtprävention: Sport und Sucht vertragen sich nicht.

4.2. Die Eltern

Eltern erhalten Unterstützung bei der Erziehung und Integration ihrer Kinder in einer fremden Gesellschaft und wissen ihre Kinder in guter Obhut. Auch den Eltern wird über die Aktivitäten ihrer Kinder Integrationshilfe in die Gesellschaft geboten. Perspektivisch lassen sich auch die Eltern im Rahmen der sozialen Arbeit mehr einbeziehen.
Auf der anderen Seite soll Kindern und Jugendlichen mit der Teilnahme an der Liga ein von den Eltern unabhängiges Feld geboten werden, wo sich selbstständiges und sozial kompetentes Handeln erfahren lässt. Erfolge, Erlebnisse, Erfahrungen können und sollen dabei als positive und aufregende Kategorien in die oft schwierige häusliche Umgebung transportiert werden.

4.3. Das soziale lokale Umfeld

Im lokalen Umfeld von Gemeinschaftsunterkünften führt Kriminalität zu Ängsten in der Nachbarschaft und gefährdet den sozialen Frieden. Zudem fördert sie Vorurteile, leistet fremdenfeindlichen Einstellungen Vorschub und trägt zur weiteren Marginalisierung und Ausgrenzung der Unterkunftsbewohner generell bei.
Hier eröffnet Bunt kickt gut! auch über die Unterkünfte hinaus ein zusätzliches Angebot von Freizeitaktivitäten für alle Kinder der Nachbarschaft mit positiven Nutzen: Aggressionen, Konfliktpotentiale und Vorurteile, die in sozialen Brennpunkten auftreten, werden durch ein sinnvolles und leicht zugängliches Freizeitangebot entschärft.

4.4. Private Unterstützer und ehrenamtliche MitarbeiterInnen

Ehrenamtliche Helfer erleben Befriedigung, indem sie einen erkennbaren Beitrag zum sozialen Frieden in der Stadt leisten, der sportliche, interkulturelle und gesellschaftliche Aspekte in sich vereint. Nicht zu unterschätzen ist die Befriedigung, die mit der "Rückkoppelung" und Anerkennung durch die Kinder und Jugendlichen selbst entsteht, bis hin zu den oft sehr persönlichen Beziehungen zu einzelnen Teilnehmern, die eindrucksvolle Einblicke in persönliche Lebensumstände und Familienverhältnisse zulässt. Diese Eindrücke und der Kontakt zu anderen, fremden Kulturen wird als eine große Bereicherung empfunden.


5. Vernetzung

5.1. Kommunale Verwaltung

Aufgrund des Ursprungs des Projekts ist es noch immer eng verbunden mit dem städtischen Wohnungs- und Flüchtlingsamt (künftig Amt für Wohnungswesen und Migration): Es wird sowohl personell (Erzieher und sozialpädagogische Heimleitungen in den Unterkünften) als auch finanziell unterstützt.
Seit Projektstart 1997 wird mit dem städt. Sportamt (Schulreferat) kooperiert, das nach Möglichkeiten Plätze und Hallen zur Verfügung stellt. Allerdings muss die Liga für die Hallenbelegungen am Wochenende und ab 2004 auch für die regelmäßige Nutzung an Wochentagen regulär zahlen. Mit der Abteilung "Soziale Projekte" des Sportamts ist eine konzeptionelle Zusammenarbeit und gemeinsame Aktionen geplant.
Mit dem Stadtjugendamt ist das Projekt insofern verflochten, als dass städt. Kinder- und Jugendheime, Horte, die Schulsozialarbeit und Freizeiteinrichtungen des Kreisjugendrings (weitgehend durch Mittel des Stadtjugendamts ausgestattet) das kontinuierliche Angebot der Straßenfußball-Liga nutzen.
Der Ausländerbeirat der Stadt München unterstützt das Projekt in vieler Hinsicht, im Rahmen seiner geringen Möglichkeiten auch finanziell.
Öffentliche Institutionen und Einrichtungen freier Träger erhalten durch das von den Jugendlichen großartig angenommene Projekt Bunt kickt gut! ein weitreichendes Angebot, das sie in ihrer sozialen und pädagogischen Arbeit unterstützt. Ferner steht das Projekt auch mit Jugendbeamten der Polizei im Kontakt.
Das Projekt unterstützt die Bemühungen öffentlicher Stellen um verbesserte Integrationsmöglichkeiten von sozialen Randgruppen. Es hilft, deren weitere Marginalisierung mit ihren negativen Begleiterscheinungen zu verhindern und dadurch größere Sicherheit und sozialen Frieden in der unmittelbaren Nachbarschaft wie in der gesamten Stadtgesellschaft herzustellen. Es wird ein zusätzliches soziales Angebot geschaffen, das durch seine positive, aktionsbetonte Ausstrahlung auf das soziale Klima einer Stadt wirkt und dabei der Stärkung sozialer Netzwerke und gleichermaßen dem Anspruch der Hilfe zur Selbsthilfe dient. Darüber hinaus unterstützt das Projekt den öffentlichen Sektor in der Gesundheitsförderung.

5.2. Politische Gremien und Initiativen

Zu einzelnen Bezirksausschüssen der Stadt München bestehen gute bis hervorragende Kontakte. Das Projekt erfährt Unterstützung durch die lokalpolitischen Vertretungsorgane spätestens nachdem sich einzelne Mitglieder mit dem wirkungsvollen Ansatz vertraut gemacht haben. So wurde der von Münchner Lichterkette e.V. und dem Ausländerbeirat initiierte Förderpreis "Münchner Lichtblicke" von Oberbürgermeister Ude persönlich verliehen!
Die bundesweit beachteten Initiativen gegen Fremden- und Ausländerfeindlichkeit auf der lokalen Münchner Ebene wie die Lichterkette e.V. oder die Aktion gegen rechte Gewalt "München bewegt sich" haben sich zu wichtigen Verbündeten des Projekts gemacht.

5.3. Sportvereine

Bezirkssportanlagen werden mit Münchner Sportvereinen und deren Fußballabteilungen geteilt. Dadurch entsteht eine enge ursprünglich nicht immer konfliktfreie Berührung. Inzwischen konnten einige Jugendabteilungen der Fußballclubs für Kooperationen gewonnen werden. Sie leiden oft an Nachwuchsmangel und profitieren von dem enormen Zuspruch der Bunt kickt gut!-Liga durch Neuzugänge. Spitzenvereine, z.B. der TSV 1860 München e.V., sind sich der Bedeutung des Straßenfußballs bewusst und bieten Talenten die Chance zu einem Probetraining und lassen zumindest ihre ideelle Unterstützung erkennen.
Seit 1999 verfolgen der Bayerische Fußball-Verband und der Deutsche Fußballbund das Projekt aufmerksam. Durch die Egidius-Braun-Stiftung wurde die Liga im März 2002 erstmals mit 2000 Euro finanziell unterstützt.

5.4. Förderer und Sponsoren

Teils lockere, teils intensivere Kontakte sind zu potentiellen Unterstützern und Förderern aufgebaut: Zum Bayerischen Fußball-Verband, zur Allianz AG München, zur Fa. Telefonbau Schneider in Düsseldorf, zu einzelnen Sportgeschäften in München, auch zu Adidas und New Balance bestehen Verbindungen, vor allem über Mitglieder des Unterstützungsteams. Die Medienagentur GLOOR CROSS MEDIA entwarf und produzierte kostenlos einen repräsentativen und aussagekräftigen Flyer, der auch geeignet ist, auf Sponsoren und Medien zuzugehen. Sie hat ihre Unterstützung auch für weitere Maßnahmen zugesagt.
Es wird laufend versucht, u.a. durch den Unterstützerkreis, weitere Förderer gerade aus den Bereichen Wirtschaft und Sport zu finden. Die Chancen dazu stehen insbesondere bei einer bundesweiten Ausdehnung von Bunt kickt gut! sehr gut. Die Initiative bietet eine außergewöhnliche Plattform für die Zusammenarbeit mit Unternehmen, ist Fußball doch die Sportart Nr.1 in Deutschland, ja weltweit, und gewinnt für Sponsoren im Hinblick auf die WM 2006 zunehmend an Bedeutung. Der Eventcharakter von Bunt kickt gut! bietet ausgezeichnete Möglichkeiten für Unternehmen zur Werbung und Kommunikation mit einer jungen Zielgruppe. Entscheidend ist für eine Weiterentwicklung und bundesweite Ausdehnung des Projekts eine längerfristige Partnerschaft mit mindestens zwei großen Sponsoren. Im Hinblick auf die WM 2006 wäre als Partner zumindest ein Großunternehmen wertvoll, das über ein enges und weltweites Filialnetz verfügt.
Finanzkräftige aktive wie ehemalige Fußballprofis sind naheliegende private Sponsoren. Erste Kontakte zu Aktiven und Funktionären vom FC Bayern München sind hergestellt. Der ehemalige Nationalspieler Thomas Helmer und der FCB-Lienzspieler Hasan Salihamidzic haben sich beispielsweise zu einer Zusammenarbeit bereit erklärt. Schließlich bietet Bunt kickt gut! auch für den Profifußball eine gute Möglichkeit, neue Talente zu entdecken.


6. Nachhaltigkeit

6.1. Nachhaltigkeit des Projekts in München

Mit der Ausrichtung von Bunt kickt gut! auf das Ziel, einen kontinuierlichen und in der Öffentlichkeit präsenten Bestandteil im Freizeit- und Sportangebot der Stadt zu etablieren, ist das Fundament für die dauerhafte Einrichtung und nachhaltige Entwicklung des Projekts in München gelegt. Die expliziten und fest verankerten sozialen, pädagogischen und gesellschaftspolitischen Ansprüche des Projekts, z.B. die partizipativen Aspekte, entsprechen den Nachhaltigkeitskriterien im Sinne der Agenda 21.
Um den Ligabetrieb finanziell dauerhaft zu sichern, wurde Anfang 2002 die "Bunt-kickt-gut"!-Kinderfonds Stiftung gegründet. Das Gründungskapital von 5.000 Euro wurde von der Privatbank Delbrück & Co. bereitgestellt. Zustiftungen sollen eingeworben werden.
Eine geringe Grundfinanzierung ist durch die Zusicherung einer jährlichen Regelförderung durch das Wohnungs- und Flüchtlingsamt von derzeit 6.500 Euro sowie durch Teilnehmergebühren und jährlich zu erwartende Zuschüsse und Spenden vorhanden (Bezirksausschüsse, Ausländerbeirat, Kinder- und Jugendstiftung der Stadtsparkasse München und weitere wechselnde Unterstützer) vorhanden. Eine nachhaltige Entwicklung sichert auch die kontinuierliche Verbesserung und Anpassung der Organisationsbedingungen und –strukturen. Ein entscheidender Engpass liegt in der Ausstattung des Projekts mit hauptamtlich Beschäftigten. Hierfür sind die finanziellen Kapazitäten noch zu gering. Der Einsatz von weiteren Ehrenamtlichen und der Jugendlichen selbst kann bei zunehmendem Erfolg und Erweiterung des Projekts die Notwendigkeit mehrerer Festangestellter bzw. Praktikanten und Zivildienstleistender nicht kompensieren.

6.2. Bunt kickt gut! goes international

Inzwischen greift die Idee, das Modell Bunt kickt gut! auf weitere deutsche und europäische Städte zu übertragen. Dabei sollen die dort vorhandenen Strukturen und Kontakte genutzt werden, um eine schnellere Ausweitung des Projekts bei verhältnismäßig geringem administrativem Aufwand zu ermöglichen. Inhaltlich soll neben dem Integrationsaspekt der gewaltpräventive Aspekt stärker betont werden. So startete in Hamburg diesen Frühling eine durch Bunt kickt gut! angeregte Liga ihren Betrieb. In Dortmund besteht bereits mit der "Nordstadtliga" ein vergleichbarer Ansatz, der durch den Austausch mit Bunt kickt gut! an Dynamik gewonnen hat. In Wien ist der Aufbau einer Liga nach Münchner Vorbild durch den Verein Wiener Jugendzentren e.V. in Angriff genommen worden. In Stuttgart, Berlin und Breslau wurden potentielle Träger und Organisatoren angesprochen.
Die Grundfinanzierung sowohl für München als auch für den Anlauf in anderen Städten könnte zukünftig durch die Bunt kickt gut! - Kinderfonds Stiftung gesichert werden.

6.3. Weltfestival des Straßenfußballs

Ein zeitgleich zur Fußball-WM 2006 in Deutschland ausgerichtetes "Weltfestival des Straßenfußballs" in München wäre beispielsweise eine entsprechende Perspektive, mit der über einen längeren Zeitraum schon weit vor der eigentlichen Veranstaltung Aufmerksamkeit erzielt werden könnte. Das Weltfestival könnte nach der bundesweiten Etablieren der Idee Bunt kickt gut! ein mittelfristiger Höhepunkt und weiterer Meilenstein mit internationaler Ausstrahlung sein. Zudem verspricht die räumliche und zeitliche Parallelität zur "offiziellen" Fußballweltmeisterschaft wirkungsvolle Synergieeffekte.


7. Kompetenz

7.1. Unterstützungs-Team

Neben dem Liga-Betrieb und dem Liga-Rat hat sich ein ständiges Unterstützungsteam aus Fachleuten unterschiedlicher Bereiche gebildet. Sie treffen sich im monatlichen Rhythmus und beschäftigen sich vor allem mit Fragen der strategischen Planung und der Sponsorenakquisition.
Rüdiger Heid, Projektleiter, 46, gründete 1997, motiviert durch seine Arbeit in Münchner Flüchtlingsunterkünften, das Projekt Bunt kickt gut!. Er studierte Geographie und Ethnologie an der TU München. "Rudi" ist ein erfahrener und engagierter Sozialarbeiter mit ausgezeichneten Verbindungen zu Medien und lokalen Entscheidungsträgern. Sein Organisationstalent nutzt ihm bei diesem Projekt ebenso, wie seine Liebe zum Fußballsport und den Kindern seiner Liga. Viele Länder, aus denen die Projektteilnehmer kommen, hat er auf seinen weiten Reisen selbst kennen und deren Gastfreundschaft schätzen gelernt.
Philipp Schwertmann, 32, schreibt seine Doktorarbeit über "Stiftungen als Förderer von Zivilgesellschaft" an der Universität Passau. Daneben ist er Mitarbeiter der Münchner Projektgruppe für Sozialforschung und arbeitet im Rahmen eines DFG- Sonderforschungsbereichs an der Frage, wie Erwerbsarbeit mit anderen Formen der Arbeit (u.a. bürgerschaftliches Engagement) vereinbar ist. Er war zwei Jahre lang Trainer des Fußballteams "FC Hansa", das sich aus Kindern einer Asylbewerberunterkunft zusammensetzt und an der Bunt kickt gut!-Liga teilnahm. Daneben engagiert er sich bei der Bürgerstiftung München.
Wolfgang Müller-Alfers, 35 Seine über dreijährige Erfahrung im Bereich Marketing und Kommunikation beim Kinderhilfswerk SOS-Kinderdorf macht ihn zu einem wertvollen Unterstützer des Projekts Bunt kickt gut!. Er bringt insbesondere Know-how im Bereich Spender- und Sponsoren-Gewinnung mit ein. Wolfgang Müller-Alfers studierte Sprachen, Wirtschafts- und Kulturraumstudien an der Universität Passau. Derzeit arbeitet er als Management Berater bei Siemens Business Services im Bereich Kundenbeziehungsmanagement (CRM). Er ist ein begeisterter Fußballfan und Traveller.
Sabine Schwind von Egelstein, 39, verfügt als bekannte Imagedesignerin für das Berufsleben über exzellente Medienkontakte, ein verzweigtes Netzwerk zu bekannten Persönlichkeiten und hat Verbindungen zu diversen großen Unternehmen. Sie ist Managementtrainerin und war PR Managerin in einem international marktführenden Softwareunternehmen. Dank Ihrer Kontakte konnte bereits eine Media Agentur gefunden werden, die kostenlos das Bunt kickt gut! Logo entwickelt sowie eine aussagekräftige Broschüre und die Unterlagen zum Fundraising erarbeitete und produzierte. Sabine Schwind von Egelstein ist von der Idee Bunt kickt gut! begeistert und wird sich auch zukünftig im Bereich PR für das Projekt engagieren.
Ralf-Michael Schwind, 48, verfügt über langjährige Erfahrung im Bereich Finanzen und Betriebswirtschaft. Er war jahrelang als Steuerberater tätig, danach Geschäftsführer eines internationalen Unternehmens und ist jetzt Vermögensstrukturberater bei Delbrück & Co. Privatbankiers. Durch seinen beruflichen Background ist er in der Lage eine solide Planung für dieses Projekt zu erstellen und dank seiner Kontakte tatkräftig die Umsetzung zu fördern. Er verfügt über langjährige Erfahrung im Bereich Stiftungsgründungen, initiierte die Gründung der Bunt-kickt gut!-Kinderfondsstiftung. Der sportbegeisterte Vater eines fußballspielenden Sohnes studierte BWL an der Universität Mannheim.
Christian Haghofer, 31, ist Vertriebsleiter einer Softwarefirma und verfügt über vielfältige Kontakte zu Unternehmen, Institutionen und Sportvereinen, die für Akquisition von Spenden und Kooperationen genutzt werden sollen. Er ist aktiver Fußballspieler, spielte auf Landesligaebene in Österreich und betreut zwei U 21-Team der Bunt kickt gut!-Liga.

7.2. Präsenz in der Öffentlichkeit

Bunt kickt gut! hat sich als für alle Medien von großem Interesse erwiesen. Die Berichterstattung in den Zeitungen beschäftigte sich sowohl mit aktuellen Ereignissen der Liga als auch mit ihr als solcher. Dabei waren die Artikel sowohl sozial, sportlich, als auch interkulturell orientiert oder beschäftigten sich mit den Belangen von Kindern und Jugendlichen. Ein kostenlos ausgegebenes stadtweites Samstagsblatt berichtete über einen längeren Zeitraum regelmäßig über aktuelle Ergebnisse und stellt einzelne Teams der Liga vor.
Das Fernsehen war mehrmals zu Gast bei der Liga. Dabei wurde besonders auf aktuelle geopolitische Ereignisse in den Herkunftsländern von Flüchtlingen und Asylbewerbern, z.B. in Bosnien, im Kosovo, in Afghanistan oder im Irak Bezug genommen und über die Situation der Flüchtlingsfamilien und Spieler der Liga berichtet.
Die Teammitglieder von Bunt kickt gut! verfügen über gute Medienkontakte, z.B. zur Süddeutschen Zeitung (Lokalredaktion und Sport in München), zum Bayerischen Fernsehen, zum Kinderfunk des Bayerischen Rundfunks, zu Antenne Bayern, Radio Arabella, DSF und RTL regional.
Mit der Auszeichnung des Projekts durch Bundespräsident Rau wurde eine neue überregionale Öffentlichkeit geschaffen. Die Live-Übertragung der Gala mit der Preisverleihung in Berlin, Berichte in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Berliner Zeitung, dem Tagesspiegel, Stern und vielen anderen Medien haben eine Sensibilität und die Aufmerksamkeit interessierter Kreise auch außerhalb Münchens angeregt.